Kinderinnen und Kinder? – ÄrztIn?

Ich bin keine Frau, trotzdem, oder gerade deshalb, will ich meine Meinung auch mal äußern.

Auch weil ich schon öfters gedacht habe, welch bescheuerte Formen das ganze schriftliche “gleichstellen” annimmt und weil ich auch sowieso schonmal daran gedacht habe (hier) ein (kurzes?) Statement zu platzieren.

Die männliche Form ist in vielen Bereichen schon ewig als einzige Form im Umlauf.

Zunächst sicherlich weil nur männliche Personen zutreffen waren.

Ein Wort, ein Begriff, versteht sich aber nicht allein aus seiner Herkunft oder analysierten Bedeutung,

sondern viel mehr aus dem, wie man diesen lernt und antrifft.

Wer Fremdsprachen lernt, nutzt oder viel hört und liest, der wird (teilweise) deren Bedeutung verstehen noch bevor er eine Übersetzung kennt.

Das ging mir zum Beispiel bei so einigen Begriffen des Netzjargon so.

Ein Beispiel:

Asap ist eine Abkürzung. Trotzdem lernt man dessen Bedeutung durch lesen kennen, noch bevor man die ausgeschriebene Form oder eigentliche Bedeutung kennt.

So ging es mir jedenfalls mit zahlreichen Wörtern.

Genau so betrachte ich viele Begriffe eben als genau solche:

Neutrale Begriffe für die Sache, für den Umstand.

Ein betontes “Innen” führt so zunächst zu einem unnötigen Aufplustern eines Wortes zu einem Konstrukt.

BürgerInnen” ist nach Typographie ohnehin nicht zu verwenden, sondern “Bürger und Bürgerinnen”,

es gibt also keine “kurze Option”.

Trennt man den eigentlich neutralen Begriff in männliche und weibliche Form, ist das nicht das eigentliche Problem, die eigentliche Diskriminierung?

Für mich jedenfalls sind zahlreiche Begriffe als neutral, nicht geschlechtlich wertend, zu verstehen.

Etwa im Falle Pirat: Warum sollte das keine weiblichen Personen mit einschließen?

Man muss nicht zwanghaft daran denken, dass es der Pirat, ein männlicher Pirat, ist.

Man kann es genau so gut als der Pirat, ein Individuum, eine Person, die eben Pirat ist (hier wieder richtig verstehen).

Soll ich weibliche Personen etwa Piratin nennen?

Dies führt andersherum natürlich dazu, dass der männliche Begriff entmännlicht wird.

Sind es also die weiblichen Personen, die sich nicht repräsentiert fühlen, oder die männlichen, die eine Auftrennung fordern?

Ich jedenfalls hoffe, dass auch andere Personen Begriffe als Begriffe verstehen können und nicht gleich als geschlechtlich wertend.

Begriffe sind immer interpretierbar. Ein leichteres Schimpfwort kann auch gerne mal nett gemeint sein.

Jedenfalls wenn ich schreibe, dann schließe ich sicherlich selten (gar nicht?) weibliche Personen aus.

“Namen sind Schall und Rauch”.

Update:

Wo ich den Titel wieder sehe; das hab ich vergessen:

Besonders schlimm wird es, wenn das Innen angehängt wird, und der männliche Teilbegriff nicht mehr stimmt.

Irgendwo hab ich das so gelesen und nur gedacht: Na herzlichen Glückwunsch.

Leider finde ich den Hinweis, WortInnen nicht zu verwenden im Typographie Wiki nicht mehr.

Wollte ich oben verlinken…