geplante Obsoleszenz – von Wegwerf-Gesellschaft und Schrott-Produktion

Heutiger Themenabend bei Arte: Die Wegwerfer, über unsere Wegwerfgesellschaft.

Gerade kam wieder eine grandios gute Dokumentation, vor allem über geplante Obsoleszenz.

Vom Drucker mit eingebautem Druck-zähler, der nach x gedruckten Blättern meldet dass „ein Teil des Druckers ersetzt werden muss”, obwohl dies nicht der Fall ist,

über Apples iPod dessen Akku nur 18 Monate hielt und dann nicht austauschbar ist (Sammelklage in den USA hat dann zu Mindesthaltbarkeit von 2 Jahren geführt),

und Glühbirnen, die um 1900 schon 2500 Stunden hielten, durch die Glühbirnenhersteller, die sich in einem geheimen Konsortium organisierte bis 1950 auf 1000 Stunden reduziert hat,

dem Müll-Export nach Afrika,

und noch mehr.

Bei der Dokumentation kamen mir wieder einige Gedankengänge, die ich jetzt sicher nicht mehr alle wiedergeben kann. 🙂

Apple, tja, so ein geschlossenes System, die nicht einmal Akkus austauschen. Diese physische Beschränktheit und der dadurch entstehende unnötige Müll (Akku kaputt -> alles Müll) sind nur eine weitere Folge ihres erfolgreichen Geschäftsmodells. Marketing und Aussehen ist alles, geschlossene Systeme ebenso.

Passend zum gezeigten Beispiel Ford. Ford hat sehr robuste, günstige Autos produziert, und die haben sich gut verkauft.

Bis General Motors mit ihrem ersten Modell danach bemerkt haben dass dieses erfolgreich war, obwohl das Ford Modell robuster war.

Folglich fuhr man den Jahreszeitenmodell-Weg mit ständig neuen, hübsch aussehenden Modellen.

Ford (musste) stieg folglich auch diesen Weg ein, da die Ford-Modelle/Verkäufe verdrängt wurden.

Als Lösung wurden beispielsweise eine Firma die LEDs herstellt die 25 Jahre halten,

und eine Textilfirma die vom zahllosen giftigen Färbemitteln (Reste vom Zuschnitt mussten in den Sondermüll) auf 16 (?) biologisch abbaubaren Färbemitteln gewechselt ist.

Unser Kapitalismus basiert bekanntlich auf ständigem Wachstum. Auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen kann dies nicht ewig gut gehen.

Mich hat das ganze auch an das bedingungslose Grundeinkommen erinnert, und die These, dass jeder nur 8 (? warens nur 8? oder 16? Mist, ich weiß nicht mehr genau) Stunden die Woche arbeiten müsste, damit wir nachhaltig und ausreichend für uns produzieren.

In der Doku wurde auch ein Konzept vorgestellt – die Wachstumsrücknahme. Man müsste einfach weniger produzieren, nachhaltiger produzieren, und hätte automatisch auch mehr Zeit für Dinge die früher wichtig waren. Nicht Konsum, Produkte und immer das Neueste, sondern vielleicht Freundschaft, soziale Kontakte, oder einfach etwas mehr Ruhe im Alltag. In Zeiten von Überarbeitung und Burnout eine so naheliegende Lösung.