Über „Freemium” Bepreisung bei onStartups

Andy Singleton, CEO von Assembla.com (Blog), hat einen überaus umfangreichen Artikel bei startup als Gastschreiber veröffentlicht.

Darin geht er auf die mit assembla gemachten Erfahrungen und erlangten Erkenntnisse ein. Der Text ist zwar sehr lang, aber auch sehr interessant.

Am Ende dieses Beitrags gibt’s noch ein paar Gedankengänge dazu von mir.

Ein paar Erkenntnisse:

  • Verkaufskosten senken. Kostenlose Trials etc.

  • Für manche/viele sind monatlich feste Kosten besser als gestaffelte (monatl. Festpreis statt Volumenkosten). Berechenbarkeit.

  • Kunden die zahlen würden auch dazu bekommen zu zahlen. (Zu umfangreiche kostenlose Pakete.)

  • Die Barriere von kostenfrei zu sehr günstig ist sehr hoch im Gegensatz zu von sehr günstig zu günstig.

    Kostenfrei ist aber eine sehr effektive Marketingstrategie.

  • Die Anzahl derer die zu Beginn nichts kaufen und dann zum Käufer werden ist verschwindend gering. Käufer bleibt Käufer und Kostenfrei-Nutzer bleibt Kostenfrei-Nutzer. (Siehe auch Test-Nutzer weiter unten.)

  • Vergleichbare Features bewerben, nicht die Alleinstellungsmerkmale.

  • Verkauf größerer, teurere Pakete verlangt mehr Vorarbeit für den Kunden (bis Unternehmen sich entscheidet, längere Wege usw).

  • Preisanker und Preisvergleichbarkeit.

    Mehrere bepreiste Pakete. Mittlerer Preis als „Beste Wahl”.

  • Niedrig-preisige Pakete kostenfrei anbieten und als Investition sehen. Referenz-Kunden, Test-Benutzer und Mund-zu-Mund Propaganda/Werbung durch Benutzer.

  • Preisabstände zwischen Paketen gerade so gering festlegen dass sich für den Kunden das Beschäftigen mit dem Wechsel zu einem niedrigeren Paket nicht lohnt.

  • Angebote und Pakete nur für neue Kunden ändern. Alte Kunden behalten alte Features (nichts wegnehmen).

  • Balance Preise halten oder senken um kompetitiv zu bleiben. Alternative zeitlich begrenzt kostenlos für Neukunden.

  • Keine Bepreisungsvorschläge von Kunden entgegennehmen.

Bezüglich Testversionen zur Verkaufskostensenkung (kein 50% Geldinvestment für Werbung mehr) hat mich gerade beim schreiben an die letzten Zahlen für die Call of Duty Spiele von Activision, aber auch Valve mit Left4Dead erinnert.

Bei Activision waren es glaube ich für CoD:MW(2?) 150% der Kosten für die Produktion des Spiels (die auch schon immens waren) allein für Werbung. Vielleicht täten die auch gut an Bewerbungskostenreduktion?

Aber ob eine Demo zum Spiel überzeugen würde wäre natürlich eine andere Frage. Mich ja sowieso nicht. 😛

Valve fährt da eher zweigleisig. Mit Left4Dead haben sie ihre erste wirklich (sehr) große Marketing Kampagne gefahren. Mit Left4Dead2 fortgesetzt.

Gleichzeitig bietet Valve über Steam immer mal wieder Free-Weekends an bei dem man die Vollversion eines Spiels komplett herunterladen und spielen kann, ohne Beschränkungen, eben für dieses Wochenende.

Das Verkaufsmodell der Verknappung, dass sie ja auch mit den Steam-Deals erfolgreich fahren, schlägt hier mit Sicherheit auch wieder gut zu Buche. Sofern sich der große Download für den Spieler lohnt. Aber wenn mehrere befreundete Spieler das Spiel dann am selben Wochenende ausprobieren finden sich natürlich schnell Mitspieler.